Neptun in Fische 1846 – 1861

Martin Sebastian Moritz Neptun in Fische Faszination Astrologie

Historische Einordnung Neptuns in Fische 1846 -1861 

Neptun in Fische 1846 – 1861 …Wenn man Neptun herunter bricht, dann sage ich immer gerne, Neptun hat mit Sehnsucht zu tun. Und zwar die Sehnsucht nach Auflösung von den materiellen Fesseln, die ja naturgemäß von Saturn dargestellt werden. Und es gibt den Drang, den Wunsch, die Illusion, dass man sich in einen anderen Bewusstseinszustand begeben möchte. In etwas aufgehen oder sich verlieren; Lust gegen Man möchte allen Einschränkungen entkommen; der materiellen Existenz, den Zwängen, den Pflichten, dem Ego.

Der Traum ist, die vollkommene Verbindung und Symbiose mit etwas, was außerhalb von uns selber ist, zu erleben. Das kann ein anderer Mensch sein, das kann ein Gefühl sein, das kann ein Glaubenssystem sein, eigentlich auch sowas wie die Suche nach dem Paradies. Und indem man sich dann auflöst, wird alles ganz leicht und es gibt dieses euphorisierende Element.

Der letzte Durchgang Neptuns war im 19. Jahrhundert, genauer gesagt von 1846 – 1861. Interessanterweise fällt die Entdeckung des Planeten Neptun zwar ebenfalls ins Jahr 1846, aber noch vor dem Eintritt in das Fische-Zeichen, Neptun befand sich noch in Wassermann.

Bevor die moderne Astrologie Neptun die Herrschaft über die Fische zuwies, war Jupiter der Herrscher der Fische. Diese Zuordnung gilt in der klassischen Astrologie nach wie vor. Jupiter hat, ähnlich wie Neptun, mit Leichtigkeit, Träumen, Idealisierung zu tun, beides sind keine ‚harten‘ Planeten, keine ‚ernsten‘ oder ‚arbeitsamen‘. Vielmehr geht es um das Gefühl des ‚Etwas soll schön‘ sein, es geht um Vorfreude, um die Hoffnung, dass alles besser wird. Hier liegt nun naturgemäß das Element der Enttäuschung auf der Hand, der Desillusionierung.

Das Entdeckungshoroskop

Neptun in Fische 1846 -1861 ist eine spannende Zeit. Wenn man das Entdeckungshoroskop eines Planeten deutet, als wäre es das einer Person, so lassen sich Hypothesen ableiten, was die Aufgabe dieser Person, sprich Planeten, ist. Auch ist es spannend, sich historisch anzusehen, welche Themen zum Zeitpunkt der Entdeckung virulent waren. Warum wird dieser Planet ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt entdeckt und tritt ins Bewusstsein, welche kollektiven Themen trägt er in sich?

Es gibt im Entdeckungshoroskop vom 24.September 1846 eine Jungfrau-Betonung, mit Sonne in Waage und Krebs-AC. Neptun selbst steht in Konjunktion mit Saturn. Diese Konjunktion ist auch momentan akut, in den Jahren 2025 und 2026. Bei Neptun und Saturn handelt es sich um Kontrahenten und Antagonisten im astrologischen Kosmos.

Saturn steht für Einschränkung, Abgrenzung, Verzicht, Kontrolle und Verantwortung. Ein strenger Planet, der uns ständig daran erinnert, dass unsere Zeit abläuft und wir den Tatsachen des Lebens ins Gesicht sehen müssen.

Neptun hingegen löst die Grenzen auf, ist zeit- und körperlos, möchte es leicht haben und vor Verantwortung fliehen. In Konjunktion finden sich diese Kräfte in einer Patt-Situation; ambivalent und verwirrt. Welcher Planet ist stärker? 1846 waren beide in Wassermann, also im Domizil Saturns, Saturn war also in einer stärkeren Position, Neptun war unterlegen. Und Neptun hat eine ganz andere Agenda. Neptun will alles auflösen, will alles leicht haben und hat, was das Element der Zeit angeht, nicht so den Durchblick. Man sagt in der Esoterik zum Beispiel auch, es gibt eigentlich gar keine Zeit, sondern alles findet gleichzeitig statt, die Vergangenheit, die Zukunft und die Gegenwart.

Es gibt vielleicht sowas wie einen Astralbereich, es gibt so etwas wie Reinkarnation, die Seele ist viele tausende von Jahren alt. Also ihr seht schon, das sind ganz andere Themen und wenn die beiden sich zusammenschließen, dann gibt es eine Ambivalenz und das macht es sehr, sehr unruhig, das macht es sehr nervös. Und das ist die Energie, die Neptun ausstrahlt und das Entdeckungshoroskop kann hier gute Hinweise geben.

Ein Finger Gottes

Beide bilden im Entdeckungshoroskop einen Quincunx-Aspekt (150 Grad) mit Mars in Jungfrau und Pluto in Widder als Teil einer Aspektfigur, die man Yod, oder ‚Finger Gottes‘ nennt. Diese Verbindung weist auf eine tiefe Ambivalenz hin, eine unterschwellige Fixierung, Getriebenheit, Unzufriedenheit und Sehnsucht, die die feinen Antennen schärft, für alles, was in der Umgebung passiert. Da es drei Planeten sind, fühlt es sich so an, als tanze man auf drei Hochzeiten gleichzeitig und die Energie droht sich zu zersplittern. Die Sehnsucht unten drunter ist immer, man möchte mal einen Moment Ruhe haben, man möchte in die Balance kommen, was bei drei natürlich schwierig ist.

Man hört ‚das Gras wachsen‘. Mars in Jungfrau ist eine Kombination, bei der es um Sorgen und Vorsicht geht, dem Wunsch, zu helfen; sich nützlich zu machen.  In Quincunx mit Saturn-Neptun und Pluto wird diese Veranlagung noch gesteigert. Es ist, als ob die ‚Person‘ Neptun nicht anders kann, als helfen zu wollen, aber nicht genau weiß; wie.

Pluto sagt: Du musst, egal wie, wirst aber immer wieder die Frustration der Machtlosigkeit erfahren. Saturn-Neptun verstärken ein Gefühl des Hin-und hergerissen seins. Nimmt etwas Form an (Saturn), oder löst es sich auf? (Neptun). Die Hoffnung kommt durch Pluto im 10. Haus und Neptun und Saturn im 8. Haus im günstigen Sextil-Aspekt. Es gibt eine unterschwellige Kraft, die das Gefühl vermittelt, immer wieder von Neuem träumen zu können.

Wir haben einen Krebs-Aszendent, das heißt das Element des Kümmerns und gleichzeitig der Regression auf einem kritischen Grad von 29 Grad. Dann haben wir hier Mond im vierten Haus in Skorpion, auch hier wieder viel Leidenschaft. Also wir haben ein Horoskop, das darauf hinweist, dass es unausgelebte Sehnsüchte, Leidenschaften und viel Ambivalenz gibt.

Neptuns Themen:  Äther und Suchtmittel  

1846 fand die erste Narkose statt, also der Einsatz von Äther. Und man kann sich jetzt sehr schön symbolisch hier zurückkoppeln. Es geht um Betäubung und Betäubung auch wieder kann etwas Sinnvolles haben, wenn es zum Beispiel in der Chirurgie eingesetzt wird, wenn es darum geht, Schmerzen zu lindern. Man kann sich aber auch selber abschießen. Man kann in eine Abhängigkeit geraten. Und es ist, ich finde, kein Zufall, dass zur Zeit der Entdeckung Neptuns gleichzeitig der Äther entdeckt wird. Ja, tolles Wort. Der Äther ist ja mit Ä, das sind Wellen, zum Beispiel irgendwelche Schwingungen in der Luft. Und Äther ist dann tatsächlich eine chemische Substanz, soviel ich weiß, mit der man betäuben kann.

China

Ja, in China gab es einen aufwühlenden Krieg und interessanterweise kann man diesen Handelskrieg zurückkoppeln auf die Jahre 2011 bis 2025, in denen China sich sozusagen rächte und die Weltherrschaft anstrebte.   China hat ja in den letzten 14 Jahren sehr an Bedeutung gewonnen und ist als Machtfaktor in das globale Gefüge eingedrungen und ist da nicht mehr wegzudenken.

Mitte des 19. Jahrhunderts hat das chinesische Reich noch versucht, sich abzukoppeln von allem, was auf der Welt passiert ist. Und die Franzosen und die Engländer, also das englische Empire, die haben ja überall Kolonien gehabt, die haben ganz viel importiert aus China, insbesondere Seide, Porzellan, solche Sachen, und hatten deshalb eine negative Handelsbilanz.

Also wir werden sehen, dass neptunische Themen, gerade Neptun in Fische, auch viel mit Finanzen zu tun hat, mit Wirtschaftskräften. Und um die Chinesen zu zwingen, dass die Chinesen etwas von den Briten und den Franzosen kaufen, hat man in Indien, das war eine britische Kronkolonie, Opium angebaut, also Mohn, daraus Opium hergestellt und die Chinesen gezwungen, die Häfen zu öffnen.

Also ein richtig heftiger Krieg, damit die dann Opium importieren, was dann dazu geführt hat, dass viele Gesellschaftsschichten in China Opium-süchtig wurden. Daraus wurden dann  wieder andere Derivate hergestellt, unter anderem auch Laudanum, auch ein Schmerzmittel, das dann wieder nach Großbritannien zurückkam. Und die Themen, das chinesische Reich zu schwächen, die Häfen aufzumachen und zuzulassen, dass die Franzosen und die Briten dort Handel treiben konnten, sich dort niederlassen konnten.

Das hat ja was damit zu tun, dass die Chinesen sich öffnen mussten, sozusagen die Membrane und diese Energie, diese giftige Energie, wenn man so wollte, in das Land ließen und den Staat über viele, also eigentlich über 100 Jahre geschwächt hat. Also ein Krieg über Handelsmacht und ein Krieg darüber, dass es um Betäubungsmittel geht. Wahnsinnig interessant, wie ich finde!

Industrialisierung, soziale Frage & 1848er Revolutionen

Gleichzeitig haben wir es hier mit der ersten Hochphase der Industrialisierung zu tun. Und hier gibt es dann natürlich zwei Richtungen, passend zum Fische-Zeichen, bei dem es sich ja auch um zwei Fische, handelt. Es gibt zu jedem Trend einen Gegentrend.

Marxismus

Karl Marx hat Das Kapital 1848 geschrieben über das gesellschaftliche Problem der Bereicherung und Ausbeutung. Es gibt eine Bevölkerungsgruppe, bestehend aus der heranwachsenden Bourgeoisie, dem Bürgertum, den Fabrikbesitzern. Diese wurden reicher und reicher und gleichzeitig wurden andere Schichten der Bevölkerung immer ärmer und ärmer.

Was hier entsteht, ist eine gesellschaftliche Neuordnung. Anfang des 19. Jahrhunderts, mit den napoleonischen Kriegen nach der Französischen Revolution zum Beispiel hatte die Aristokratie noch eine große Rolle gespielt. Diese Machtrolle ging nun aber mehr und mehr auf das Bürgertum über.

Man nennt das auch die Bourgeoisie und natürlich die Anfänge der Arbeiterbewegung haben hier ihren Anfang. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Neptun ja auch mit Mitgefühl zu tun hat und mit Opferthemen, dann kann man leicht verstehen, dass sich sowas dann auch aufheizt.

Revolutionen scheitern

Und die Revolution von 1848, die übrigens blutig niedergeschlagen wurde, es ging um mehr Demokratie, es ging um Meinungsfreiheit. Alles  Themen, die in den letzten Jahren wieder an die Oberfläche gekommen sind. Denn man darf nicht denken, dass Demokratie einmal erfochten, dann für immer bleibt. Das sehen wir in Europa, in Ungarn, in den USA, überall auf der Welt, ist die Demokratie nicht mehr auf dem Vormarsch, sondern muss neu erkämpft werden.

Sehnsucht nach Gerechtigkeit

Und das ist interessant, wenn man das zurückkoppelt an den letzten Durchlauf von Neptun in Fische. Kommunismus hat damit zu tun, wenn man das mal so herunterbricht, ganz holzschnittartig, dass das Kapital gerecht aufgeteilt wird.

Nun ist Gerechtigkeit natürlich ein Ideal. Neptun in Fischer hat viel mit Idealen zu tun und mit Idealisierung. Und es liegt jede Idealisierung nun mal inhärent, dass es dann auch eine Entidealisierung und gleichzeitig dann eine Enttäuschung gibt.