David Bowie – Der irdische Außerirdische
Ein Leben wie ein Kunstwerk
David Bowie starb am 10. Januar 2016 – zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag und nach 18 Monaten Kampf gegen den Krebs. Bis zuletzt blieb er ein Künstler, der sein Leben inszenierte: Selbst sein Abschied war ein Werk, sein letztes Album „Blackstar“ eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Tod, Transformation und Transzendenz.
Kaum ein anderer Musiker hat seine Zeit so sehr geprägt – nicht nur durch seine Musik, sondern durch Performance, Mode, Haltung, Vision. Bowie war ein wandelbares Phänomen: Pop-Chamäleon, androgyner Rebell, eiskalter Geschäftsmann, bescheidener Familienvater. Eine Projektionsfläche für Generationen. Doch wer war dieser Mann hinter der Maske wirklich?
David Bowies Horoskop: eine astrologische Schatzkiste
David Robert Jones – so sein bürgerlicher Name – wurde am 8. Januar 1947 um 23:50 Uhr in London geboren. Sein Horoskop zeigt eine faszinierende Mischung aus Erdung und Exzentrik, innerer Strenge und kreativer Wildheit.
Zentrale Konstellationen:
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Sonne-Mars-Konjunktion in Steinbock in Haus 12
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Yod-Figur mit Sonne/Mars (Steinbock), Jupiter (Skorpion) und Uranus (Zwillinge) als Brennpunkt
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Mond-Saturn-Pluto-Konjunktion in Löwe nahe Deszendent/Haus 6–7
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Neptun in Haus 8 im Quadrat zur Sonne
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Aszendent Wassermann mit Uranus als Horoskopherrscher
Das Yod – Die karmische Mission
Das auffälligste Element in Bowies Radix ist eine Yod-Figur: Sonne/Mars im Steinbock und Jupiter im Skorpion stehen in Quinkunx zu Uranus im Zwilling – dem Brennpunkt dieser Fingerzeig-Konstellation.
Ein Yod verweist in der karmischen Astrologie oft auf eine besondere Lebensaufgabe. Der Weg ist nicht offensichtlich. Es braucht Reibung, Suchbewegung, Sinnkrisen – bis sich der Fokus schärft.
Bei Bowie steht Uranus – der Planet der plötzlichen Erkenntnis und des radikalen Wandels – im 4. Haus: dem Ort von Wurzeln, Heimat, Kindheit, aber auch innerer Sicherheit. Als Brennpunkt des Yods zeigt Uranus, dass Bowie seine Bestimmung nicht im Außen, sondern im inneren Umbruch finden musste.
Die Beteiligung von Jupiter im Skorpion bringt das Thema spiritueller Tiefgang und Transformation ins Spiel. Die Steinbock-Sonne in Haus 12 steht für Rückzug, Disziplin, eine Arbeit im Verborgenen – aber auch für das Einssein mit etwas Größerem. Bowie hat diese Aspekte gelebt – auf der Bühne wie im Rückzug. Mit äußerster Kontrolle – und völliger Hingabe.
Maske und Mission: Sonne in Haus 12
Die Sonne-Mars-Konjunktion in Haus 12 ist typisch für Menschen, die lieber hinter den Kulissen wirken – oder sich durch Rollen ausdrücken. Viele Schauspieler und Musiker haben Sonne in 12: Das Selbst wird zur Bühne, zur Maske, zur Projektionsfläche.
Im Zeichen Steinbock zeigt sich die kontrollierte, disziplinierte Seite Bowies. Trotz aller Provokation war er kein anarchischer Punk, sondern ein kalkulierender Künstler mit klarem Anspruch: Form, Struktur, Präzision. Das erklärt auch seine lange Karriere, sein Durchhaltevermögen – und den Rückzug in ein stilles Leben mit seiner Frau Iman in New York.
Der Wassermann-Aszendent – Fremd in der Welt?
Mit dem Aszendenten im Wassermann erscheint Bowie wie ein Wesen „von einem anderen Stern“. Dieses Bild wurde durch sein auffälliges Äußeres unterstrichen – etwa durch seine unterschiedlich gefärbten Augen, das Ergebnis einer alten Verletzung, die ihm jedoch einen ikonischen Look verlieh.
Uranus als Herrscher des Aszendenten steht im 4. Haus: Bowie war im Innersten zerrissen zwischen Nähe und Distanz, Sicherheit und Freiheit. Heimat blieb ein relativer Begriff – er schuf sich seine Heimat eher durch Kunst als durch Orte.
Mond-Saturn-Pluto in Löwe – Kontrolle und Ausdruck
Der Löwe-Mond ist Ausdruckshunger pur. Doch bei Bowie steht er in Konjunktion mit Saturn und Pluto nahe dem Deszendenten. Hier zeigt sich der starke innere Druck: Das Bedürfnis nach Anerkennung kollidiert mit Selbstdisziplin, Angst vor Verletzung, dunklen Emotionen.
Diese Konstellation erklärt auch seine emotionale Verschlossenheit – aber auch sein unfassbares Charisma. Pluto verleiht Tiefe, Saturn gibt Form. Der Mond braucht Bühne – und bekam sie.
Der Schatten: Sonne Quadrat Neptun
Das Quadrat von Sonne zu Neptun in Haus 8 bringt das Thema Sehnsucht, Illusion, Sucht ins Spiel. Hier liegt auch die Gefahr des Eskapismus – was sich in Bowies Drogenphasen zeigt. Gleichzeitig ist dies auch die Quelle seines künstlerischen Ausdrucks: die Fähigkeit, andere Welten zu imaginieren und sie auf die Bühne zu bringen.
Karmischer Blick: Lebensaufgabe durch künstlerische Transformation
Bowies Radix spricht eine klare Sprache: Sein Leben war karmisch geprägt von einem tiefen inneren Auftrag, sich selbst immer wieder zu verwandeln – und durch diese Verwandlung anderen Spiegel zu sein.
Das Yod mit Uranus als Brennpunkt zeigt: Seine eigentliche Aufgabe lag in der inneren Befreiung – jenseits von Ruhm, Maskerade und Rollenspiel. Seine Musik, seine Kunst, sein gesamter Stil waren Ausdruck einer Seele, die immer auf der Suche war – nach Authentizität, nach Auflösung, nach Transzendenz.
David Bowie war kein Produkt seiner Zeit – er formte sie. Sein Horoskop zeigt einen Menschen mit tiefen inneren Spannungen, einer enormen schöpferischen Kraft und einer karmischen Aufgabe, die er mit einzigartiger Konsequenz gelebt hat.
Er war – ganz im Sinne seiner Yod-Figur – ein Mittler zwischen Welten. Zwischen Vergangenheit und Zukunft, Form und Auflösung, Mensch und Mythos.


